Wir haben uns im Juni 2015 einen 6-jährigen Mittelschnauzer aus dem Tierheim in Langenhagen geholt. Er heißt Archie. Ich war vorher schon etliche Male im Tierheim und bin mit ihm oft spazieren gegangen. Es waren immer sehr entspannte Spaziergänge, wir trafen viele andere Hunde, aber die interessierten Archie überhaupt nicht. Er war immer sehr ausgeglichen. Zu Hause veränderte sich sein Verhalten total. Er zog an der Leine und ging auf jeden Hund los. Er machte jedes Mal einen riesen Aufstand, wenn jemand an unserer Haustür vorbei ging. Jeder Spaziergang wurde zu einer Tortur und ich bekam richtig Angst mit ihm raus zu gehen. Wir gingen zu einer Hundeschule, wo Archie mit Leckerlies vollgestopft wurde, aber ansonsten rein gar nichts lernte was uns weitergeholfen hätte.
Das Tierheim hatte uns gesagt, wir könnten jeder Zeit anrufen, falls es Probleme gibt. Da ich kurz davor war den Hund wieder zurückzugeben, war mir jede Hilfe recht. Das Tierheim gab mir die Telefonnummer von Ela. Sie kam gleich am nächsten Wochenende bei uns vorbei. Wir gingen 2 Stunden spazieren und redeten und redeten. Endlich hatte ich das Gefühl, ernst genommen zu werden. Den Hund hatten wir uns als Art Therapiehund angeschafft, da ich psychisch krank bin. Aber ich hatte nur noch Angst vor dem nächsten Spaziergang und weinte viel. Ela erklärte mir, dass Archie bei uns der Chef war und nicht anders herum. Unsere Aufgabe für die folgende Woche war für Archie alles auf dem Kopf zu stellen. Das war für uns alle eine schwierige Zeit. Archie fand das überhaupt nicht witzig, einmal biss er auch zu.
Nach dieser Woche kam Ela wieder, mit zwei ihrer Hunde und ihrem Lebensgefährten Axel im Gepäck. Archie rastete wie immer total aus. Ela begann, ein Leinentraining mit uns durchzuführen, und schon nach 5 Minuten waren Archie Elas Hunde egal. Er zog nicht mehr an der Leine und die anderen Hunde wurden von ihm ignoriert. Axel war nun damit beschäftigt andere Hundehalter zu finden, damit auch mein Mann und die Kinder das Leinentraining üben konnten. Nun hieß es üben, üben, üben. Immer konsequent sein, nichts durchgehen lassen. Es gab zwar immer wieder kleine Rückschläge, aber es wurde immer besser. Wir nahmen noch an einigen Spaziergängen mit Ela teil und sie zeigte uns noch einige Tricks. Jetzt ist es sogar so gut geworden, dass wir ihn ohne Leine laufen lassen können. Hundebegegnungen sind nicht mehr stressig, sogar noch besser als mit Leine. Endlich fängt Archie an mit anderen Hunden zu spielen. Das kannte er nicht, er hatte früher ein sehr altes Herrchen, der wohl nur selten mit ihm draußen war. Viele Hunde erschrecken sich noch vor ihm, da für Archie das Spielen mit viel Gebell einhergeht. Andere Hunde bekommen dann doch schnell Angst. Und die Besitzer auch. Aber manchmal findet er doch einen Hund, der keine Angst vor ihm hat und mit ihm Fangen spielt. Die Spaziergänge mit Archie sind nun kein Stress mehr für mich, es ist entspannend geworden. Zur Tür rennt er auch nicht mehr, seit dem wir einen anderen Tipp von Ela befolgten. Wir haben jetzt Archie seit einem guten Jahr, und er ist wirklich eine Art Therapiehund für mich geworden.
Ela, meine Familie und ich sind dir so dankbar. Du bist eine sehr kompetente und gute Hundetrainerin. Deine Telefonnummer geben wir oft und gerne weiter.
Viele Grüße!
Friederike und Familie