Als Rübe im Januar 2019 zu mir gekommen ist, war mit bewusst, dass ich mir einen zwar kleinen, aber waschechten Terrier ins Haus geholt habe. Kein Problem, dachte ich, ich mag Terrier und außerdem habe ich auch schon einen Terrier erzogen … So kann man sich irren.
Rübe stellte sich als anhänglich und clever heraus, hatte einen großen Bewegungsdrang und war extrem reizanfällig. Am Anfang dachte ich noch, das legt sich wieder, wenn sie in Ruhe in der neuen Umgebung angekommen ist. Aber nachdem ich mich über mehrere Wochen von einem hysterischen, aufgedrehten Kampfbrot um den Block ziehen lassen musste, das alles ankläffte, was in seine Sicht kam, war klar, mein Hundeverstand reichte nicht aus. Sobald wir aus der Haustür kamen, war ich abgemeldet. Rübe reagierte auf jede Bewegung, jedes Tier, nur nicht auf mich.
Mein erster Versuch verschlug mich zu einer erfahrenen Hundetrainerin, die versuchte Rübe mit Clickertraining und Leckerlies klar zu machen, dass ich interessanter bin als das laute, verbissene Ankläffen von anderen und das Verfolgen diverser Spuren und Duftmarkierungen. Das funktionierte nur bedingt und der Hund blieb mir weiter ein Rätsel.
Dann wurde mir Ela empfohlen und ich schrieb ihr eine verzweifelte Mail.
Schon mit ihrer Antwort auf meine Mail war klar: Hier bin ich richtig!
Bereits in der ersten Stunde konnte Ela das Hauptproblem von Rübe klar benennen und mir auch sagen, was geht und was nicht geht. In der zweiten Stunde war es möglich mit Rübe Kontakt aufzunehmen und Ela zeigte Wege, wie wir miteinander kommunizieren können. Mittlerweile sind entspannte Spaziergänge mit der Kleinen möglich, sie kann an der Leine gehen und in einigen Gebieten kann ich sie ableinen und abrufen. Sie hat aufgehört Straßenbahnen und ähnliche Dinge zu jagen.
Natürlich gibt es immer noch Situationen, in denen Rübe pöbelnd in der Leine hängt oder jibbelnd einer Katze hinterher schreit, aber es wird weniger und die Situation ist von mir schneller zu beenden.
In der sozialen Arbeit lernen wir beide nun, wie wir uns im Rudel zu verhalten haben und Rübe hat sogar angefangen mit anderen zu spielen.
Ela, vielen, vielen Dank! Ohne dich weiß ich nicht, ob Rübe hätte bleiben können/dürfen und ob ich der Situation auf Dauer gewachsen gewesen wäre. Ich weiß, dass Rübe und ich noch einen Weg vor uns haben, aber bin ganz froh, dass ich jetzt auch weiß, wo ich hingehen kann.
Viele Grüße Rübe und Rebekka